Die Idee, Musik und Bild als Lehrmethode zu verknüpfen, ist über Jahre gewachsen. Der Anstoß für verschiedene Projekte in Schule und Hochschule kam von einem Gestaltpsychologen in Berlin in den 70er Jahren, der in einem Wochenendworkshop im Rahmen einer Lehrerfortbildung Gruppenbilder nach der 9. Sinfonie von Beethoven anfertigen ließ. Für mich als Musikerin war es faszinierend, wie andere Gruppenteilnehmer, alles Nichtmusiker, auf die unterschiedlichste Art zur Musik malten. Ebenfalls erstaunlich war die Erfahrung, wie sich die unterschiedlichsten Ansätze in einem Gesamtbild in den meisten Fällen harmonisch zusammenfanden. Diese positive Erfahrung machte mir Mut, die Methode auf das Hören neuer Musik, wo selbst an Universitäten und Hochschulen sich immer wieder Vorurteile und Wiederstände breit machen, zu übertragen. Bei einer sorgfältigen Auswahl der Musikbeispiele und einer gewissenhaften Reflexion der Voraussetzungen erwies sich diese Methode als geeignet, die Motivation, sich mit zunächst "fremder" Musik auseinander zusetzen, um ein Vielfaches anzuheben. Diese Erfahrung konnte in allen Altersstufen, von der Früherziehung bis zur Hochschulausbildung gemacht werden. Allmählich kristallisierten sich Werke heraus, die starke Anregungen für Bild- und Farbassoziationen enthielten, deren Struktur sich leicht in übergeordnete  Zeichen umsetzen ließ oder Musik, die besondere Stimmungen auslöste. Immer bewusster kam ich auf Komponisten zurück, die selbst synästhetisch empfanden. Ligeti, Ives und Messiaen boten sich an, das waren, um mit Ligeti zu sprechen, zeitgenössische Komponisten, die nicht "puristisch" komponierten (Ligeti zitiert in: Floros 1996, 30f.). Hier ergaben sich gerade für die Methode des Malens zur Musik Freiräume für die Rezipienten, neue Gestaltungsmöglichkeiten des Hörens herauszufinden. Das bedeutet immer die Schaffung eines Raumes für subjektive und individuelle Annnäherung an das Kunstwerk.  

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